Verbandsreise VLI 2019 – Eine Zeitreise durch Deutschland
In diesem Jahr organisierte der VLI erneut eine Verbandsreise. Am Freitag den 13. September 2019 machte sich die Reisegruppe, bestehend aus 40 Imkerinnen und Imkern mit und ohne Partnern, auf nach Süddeutschland.
Bei der Begrüssung vor dem Bienenkundemuseum in Münstertal, unseren ersten Stopp, wurden wir vom Museumsleiter Karl Pfefferle empfangen, der als Dank für das Interesse unseren Organisator Toni Glanzmann die Ehrennadel des Vereins Münstertals überreichte. Das Museum zeigte viele Gegenstände, die direkt oder indirekt mit der Imkerei während der letzten 1000 Jahre zu tun hatten.
Idealerweise lag das Weingut Löffler auf unserem weiteren Weg, wo wir nach einer Besichtigung der Produktion einige Weine mit einer badischen Wurst/Käseplatte probieren konnten. Die Weinlese und die Produktion waren bei unserem Besuch bereits im vollen Gange, so duftete es herrlich nach Traubensaft.
Für die erste Übernachtung machten wir uns auf den Weg nach Gengenbach, wo uns zum Abendessen vom hiesigen Imkerverein empfing. Nach der Besichtigung der Bienenvölker, durften wir uns am leckeren Buffet im Vereinshaus bedienen. Nach dem Essen unterhielt uns eine Dame mit ihrer originellen Drehorgel. Später am Abend trafen sich einige im Städtchen Gengenbach auf einen kleinen Schlummerdrunk oder ein grosses Dessert (Bild Dessert falls vorhanden).
Den Nachmittag am Samstag verbrachten wir individuell in Nürnberg. Glücklicherweise hatten wir mit Stefan Gmeiner einen einheimischen in unseren Reihen. Auf seine Empfehlung hin machten sich einige auf, eine Führung in den unterirdischen Gängen und Kellern von Nürnberg, um mehr über deren Entstehung und Nutzung zu erfahren. Im Mittelalter wurden die Keller als Bier- und Schnapslager benutzt, später im zweiten Weltkrieg als Schutz für 32’000 Bewohner vor der Bombardierung. Am späteren Nachmittag trafen wir uns alle für eine Stadtrundfahrt mit dem City-Bähnli um noch mehr über diese historische und schöne Stadt zu erfahren. Eine kleine Gruppe besuchte dann noch das Altstadtfest.
Am Sonntag stand mit dem bayerischer Imkertag ein nächstes Highlight auf dem Programm. Bei der Eröffnung wurden wir vom 1. Vorsitzenden des Bayerischen Imkerbundes namentlich als Ehrengäste begrüsst. Zum Abschluss der Eröffnungszeremonie gehörte auch die Inthronisation der neuen Honigprinzessin und Honigkönigin, welche für zwei Jahre die Interessen der Imker im Bundesland Bayern vertreten. Die abtretenden Prinzessin und Königin legten pro Jahr je über 30'000 Km zurück um die Verbandsanliegen zu vertreten.
Neben der Fachmesse wurden auch Referate angeboten in denen zum Teil recht kontrovers diskutiert wurde. Mit Randolf Menzel referierte auch ein uns bekannter und spannender Wissenschaftler nach der Mittagspause. Ein Abstecher ins nahe gelegene und sehr schöne Städtchen Amberg lohnte sich ebenfalls, so dass auch bei nicht ImkerInnen keine Langeweile aufkam.
Die Rückreise führte uns an Stuttgart vorbei nach Herrenberg. Im Hotel Hasen konnten wir uns auf Mundart verständigen, denn der Vater der jungen Chefin stammt aus Schwyz. So fühlten wir uns auf anhieb wohl in dem mit viel Elan geführten schönen Hotel. Das Abendessen war wirklich ausgezeichnet. Ein Schlummerdruck auf der Terrasse, ein Runde Jassen oder die Besichtigung der Burg oben auf dem Hügel von Herrenberg waren die diversen Aktivitäten später am Abend. Auf keinen Fall verpassen durfte man einen Spaziergang durch das malerische Städtchen mit seinen farbigen Riegelhäuser.
Auf der letzten Etappe machten wir Halt in Rosenfeld bei der Versuchsimkerei Fischermühle. Johannes Wirz erläuterte ausführlich, was zu einer wesensgemässer Völkerführung und Imkerei alles dazu gehört. Anschliessend besuchten wir den Lehr- und Versuchsbienenstand. Auffällig waren die vielen verschiedenen Beute-Systeme, welche alle vorhanden und in gebrauch waren. Kompetent, selbstkritisch und überzeugend stellte sich Herr Wirz unseren kritischen Fragen. Bei Brezel und Most liessen wir den interessanten Besuch ausklingen und machten uns auf den Weg zurück in die Schweiz.